Zusätzlich zu einer Nachwuchswerbekampagne sieht sich das bayerische Innenministerium inzwischen sogar genötigt, kurz vor der Pensionierung stehende Beamte auf eine Dienstverlängerung für eine gewisse Zeit anzusprechen. In der ostbayerischen Region gibt es einige Gebiete, die als ländliche Peripherie einzuordnen sind, in denen eine geringere Zahl an Arbeits- und Ausbildungsplätzen die Attraktivität für eine Polizeiausbildung steigen lassen könnten. Nur ist eine wohnortnahe Ausbildung oft nicht möglich, da die Polizeianwärter zu Ausbildungsstandort nach Oberbayern, Franken, Schwaben oder die Oberpfalz wechseln genötigt sind. Angesichts der bevorstehenden Personalzuwächse in der bayerischen Polizei, des immer stärker werdenden Wettbewerbs um junge, motivierte Auszubildende für den Polizeidienst und der Herausforderungen, denen Niederbayern angesichts der Folgen der Migration, der anstehenden Pensionierungswelle und auch der wachsenden Polizeiaufgaben gegenübersteht, fordert die CSU Niederbayern die Schaffung eines Polizeiausbildungszentrums in Verbindung mit einer Einsatzhundertschaft im Regierungsbezirk Niederbayern.
Um mit finanziellen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen, wird die Nutzung bestehender Infrastrukturen vorgeschlagen, wobei geprüft werden solle, inwieweit beispielsweise auf bestehende oder ehemalige Bundeswehrstandorte zurückgegriffen werden könne. So weit, so gut, nur wurde dies seitens der Freien Wähler, ebenfalls für Niederbayern, schon früher einmal vorgeschlagen, jedoch noch im letzten Jahr von CSU-Innenminister Joachim Herrmann abschlägig beurteilt. Man darf also gespannt sein, ob die an Ausbildungsstandorte zu stellenden hohen Anforderungen binnen weniger Monate nun doch gegeben sind, wenn nur eine Gliederung der eigenen Partei einen Bedarf erkennt.