Mit dem Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit soll der Süd-Tiroler Landtag konkret zu folgenden Punkten seinen Willen bekunden:
- Der Süd-Tiroler Landtag spricht für eine differenzierte Betrachtung zwischen historisch fundierter und (re-)konstruierter Toponomastik aus.
- Der Süd-Tiroler Landtag anerkennt den kulturellen Wert des historisch fundierten Orts- und Flurnamenguts.
- Der Süd-Tiroler Landtag distanziert sich von faschistisch belastetem Namen- und Gedankengut.
- Der Süd-Tiroler Landtag beauftragt die Landesregierung, ein Konzept für eine Informationskampagne über die Toponomastik (Orts- und Flurnamengebung) in Süd-Tirol auszuarbeiten. Das Ziel der Kampagne besteht darin, die Bevölkerung mit Hintergrundwissen über die historischen, wissenschaftlichen, sprach-politischen und juridischen Aspekte der Toponomastik in Süd-Tirol auszustatten.
Cristian Kollmann, Pressesprecher der Landtagsfraktion und Toponomastik-Experte, erklärt die Landtagsinitiative unter anderem damit, dass nachträglich politisch konstruierte Orts- und Flurnamen die Siedlungs- und Sprachgeschichte in ein falsches Licht rückten, somit eine Manipulation derselben, aber auch der Bevölkerung darstellen und insgesamt zur Verarmung der Kultur führten. Weiter macht Kollmann deutlich, dass sich ein maßgeblicher Teil der Bevölkerung - nämlich überwiegend, aber nicht ausschließlich die deutsche und ladinische Sprachgruppe - mit der nur scheinbar historisch fundierten Toponomastik, da manipulativ und beleidigend, nicht identifizieren könne. Die Initiative der Süd-Tiroler Freiheit will folglich auch als ein Beitrag zu einem kollektiven kulturellen Selbstverständnis der Bevölkerung verstanden sein. „Es gilt, die Bürger zu sensibilisieren: einerseits für den kulturellen Wert der historisch fundierten Toponomastik, andererseits für die Botschaft, die bis heute von der historisch nicht fundierten, sprich: faschistisch belasteten Toponomastik ausgeht“, äußerte sich der Landtagsabgeordnete Sven Knoll zum Antrag.