Erfurt - Es stellt sich die Frage, ob Björn Höcke, wenngleich seines Zeichens Fraktionsvorsitzender der AfD im Thüringer Landtag, bei seiner Partei noch richtig aufgehoben ist. Höcke, der sich nicht allein damit begnügt, nur vorm Parlament zu reden, sondern das Volk zum Adressaten hat, wobei er die Mobilisierungskraft bis fast in den fünfstelligen Bereich besitzt, und der bei Fernsehauftritten nicht vor dem Establishment einknickt, erntet nun Kritik aus den eigenen Reihen. Die AfD-Spitze zeigt sich wohl zu sehr beeindruckt von medialen Diffamierungskampagnen und scheut offensichtlich die Ausgrenzung durch diejenigen, die man angeblich politisch bekämpft. Höckes Parteigenossen sind vermutlich die Schlagzeilen wichtiger als die Volksmeinung, obgleich doch der zunehmend im Munde geführte Signalbegriff „Lügenpresse“ aufzeigt, daß der Volkssouverän verstärkt gegen mediale Entmündigung aufbegehrt und eine Opposition mit verläßlichen Positionen geradezu herbeisehnt.